Rechenstab + Rechenschieber
Mit einem mechanisch-grafischen Rechenschieber lassen sich viele Berechnungen durchführen. Je nach Ausführung des Rechenschiebers sind das die Rechenarten der Addition, Subtraktion, Quadration, Wurzel-Berechnung, Logarithmus-Berechnung, trigonometrische Funktionen, parametrisierte Umrechnungen und mehr.
1624 entwickelt der englische Theologe und Mathematiker Edmund Gunter (1581-1626) einen Stab mit einer speziellen Logarithmus-Skala, der » Gunter-Skala «. Mit diesem Stab und mit Hilfe eines Stechzirkels konnten Multiplikationen und Divisionen durchgeführt werden, was jedoch sehr aufwändig und arbeitsintensiv war.
1632 baut der englische Mathematiker William Oughtred (1574-1660) den ersten mechanischen Rechenschieber, indem er zwei logarithmische Skalen zueinander verschiebbar zusammenbrachte.
1654 verbessert der englische Instrumentenmacher Robert Bissaker diesen ersten Rechenschieber, indem er einen beweglichen Teil mit Logarithmus-Skalierung, die Zunge, zwischen zwei unbeweglichen Logarithmus-Skalen baute.
Entdeckung der Logarithmen
Um mit einem Rechenschieber Berechnungsergebnisse zu erreichen, werden spezielle mathematische Zahlenreihen, die » Logarithmen-Skalen «, benötigt. Diese wurden erstmals bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. von indischen Mathematikern erwähnt.
Das System zur Logarithmenberechnung wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts entdeckt, um zwar unabhängig voneinander vom schweizer Uhrmacher Jost Bürgi und dem schottischen Mathematiker John Napier.
1610 entwickelte der schweizer Uhrmacher Jost Bürgi (1558-1632) die Logarithmentafeln. Jedoch gibt es zu seiner Entdeckung keine genaueren Aufzeichnungen, sondern lediglich Erwähnungen durch Johannes Kepler in seinem Werk der » Rudolfinischen Tafeln « von 1627.
1614 veröffentlicht der schottische Mathematiker John Napier (1550-1617) in seinem Werk » Mirifici Logarithmorum Canonis Descriptio « Logarithmentabellen und genaue Erläuterungen zur Berechnung des natürlichen Logarithmus zur Basis » e «, der » Eulerschen Zahl «.